Raucherlunge nach 10 Jahren
Wie sieht denn eine Raucherlunge nach 10 Jahren oder mehr wohl aus? Ist das noch eine Frage, die diskutiert werden kann? Oder gibt es da doch handfeste Fakten?
Inhalt
- Wie verändert sich die Lunge eines Rauchers im Lauf der Zeit?
- Wie sieht die Lunge nach 30 Päckchen Zigaretten aus?
- Was ist mit einer Raucherlunge nach 10 Jahren passiert?
- Und lohnt es sich nach einigen Jahren dann überhaupt noch, mit dem Rauchen aufzuhören?
Nun kann man ja bezweifeln, ob die Raucherlunge tatsächlich schwarz ist. (Ist sie nicht.*)
Gehörte aber eine geschädigte Lunge früher wohl einem Raucher? Das kann man tatsächlich im Nachhinein am Aussehen der Lunge nicht unbedingt festgestellt werden. Denn auch andere Schadstoffe wie Staub und Smog hinterlassen ja ihre Spuren. Diese Folgen sind jedenfalls von denen des Tabakrauchs posthum kaum zu unterscheiden.
Aber was tatsächlich in der Lunge von Rauchern geschieht, ist heute sehr gut untersucht.
Anschauliches Experiment
Wie kann man also sich die Veränderung einer Lunge durch das Rauchen bildlich vorstellen?
Ein pfiffiger Mensch wollte die Folgen des Rauchens für die Lunge einmal anschaulich demonstrieren. Dafür hat er sich eine einfache Versuchsanordnung überlegt. Das Ganze sollte sich ausdrücklich keine wissenschaftliche Untersuchung werden. Es ging lediglich darum, die Sache zu veranschaulichen. Schau dir doch bitte dazu mal das folgende VIDEO an.
30 Päckchen Zigaretten
Wie verändert sich die Lunge wohl innerhalb von 30 Tagen Rauchen? Das sind bei einem durchschnittlichen Raucher in etwa 30 Päckchen. Oder etwa 660 Zigaretten.
Schauen wir mal...
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Wenn du dir den Film jetzt geschaut hast, bekommst du vielleicht eine Idee davon, wie es in der Lunge aussieht. Welche Folgen Rauchen für die Lunge wohl hat. Also was meinst du? Wie ist es nach 2 Jahren? Und wie ist es um eine Raucherlunge nach 10 Jahren bestellt?
Welche Stoffe sind im Zigarettenrauch?
Nach dem amerikanischen Verband für Lungengesundheit (American Lung Association) enthält eine Zigarette circa 600 verschiedene Stoffe. Bei Verbrennen entstehen daraus über 7000 Chemikalien, die im Labor nachgewiesen wurden. Viele davon sind giftig. Mindestens 69 dieser Chemikalien sind bekannt dafür, dass sie Krebs verursachen.
Hier kommt eine Liste von einigen dieser Giftstoffe. Außerdem kannst du sehen, wo man diesen Stoff sonst noch finden kann.
Quelle: American Lung Association
Raucherlunge nach 10 Jahren
Lähmung der Flimmerhärchen
Rauch reizt die sensiblen Oberflächen in der Lunge. Diese entzünden sich in der Folge. Die winzigen Flimmerhärchen verlangsamen daraufhin ihre bürstenähnlichen Bewegungen. Bereits eine einzige Zigarette lähmt sie für mehrere Stunden. Sie verlieren zeitweise ihre Fähigkeit, die Luftwege zu reinigen. Schleim, Staubpartikeln und anderen Substanzen werden nicht mehr abtransportiert. Die gesamte Anzahl an Flimmerhärchen nimmt außerdem ab.
Raucherhusten
Außerdem werden mehr schleimproduzierende Zellen gebildet. Und diese Zellen sind größer. Es wird nun mehr Schleim produziert. Dieser ist darüber hinaus auch noch von zäherer Beschaffenheit. Der Schleim sammelt sich in den Luftwegen an und löst Hustenreiz aus. So entsteht der bekannte Raucherhusten. Vermehrte Schleimbildung kann außerdem Infektionen der Lunge verursachen. Dazu zählt zum Beispiel eine chronische Bronchitis.
Alterung der Lunge
Fatalerweise können Bestandteile des Zigarettenrauches aus normalen Zellen Krebszellen machen. Wenn man älter wird, dann lässt die Lungenfunktion sowieso in allmählich nach. Rauchen jedoch lässt die Lungen erheblich schneller altern. Daher zeigt eine Raucherlunge nach 10 Jahren Rauchen bereits Merkmale einer viel älteren Lunge.
Kann die Lunge sich von Schadstoffen reinigen?
Im Allgemeinen können kurzfristige Entzündungen direkt nach einem Rauchstopp zurückgehen. Die Schwellungen der Oberflächen werden geringer. Die Schleimbildung verringert sich. Neue Flimmerhärchen bilden sich.
Atmung verbessert sich
In den folgenden Wochen lässt die Kurzatmigkeit nach. Die meisten Raucher können dies nach dem Aufhören feststellen. Der Grund ist unter anderem, dass nun immer weniger Kohlenmonoxid im Blut bleibt. Das giftige Gas bindet sich nämlich an rote Blutzellen. Diese roten Blutkörperchen sind dann durch Kohlenmonoxid Moleküle besetzt. Sie können deshalb den lebenswichtigen Sauerstoff nicht mehr ins Gewebe transportieren.
Eine weitere Folge nach dem Rauchstopp ist das Abschwellen der Lungenoberflächen. Dadurch gibt es in der Lunge einfach mehr Platz für das Durchströmen der Atemluft. Auch dies führt zu verbesserter Atmung.
Husten nach Rauchen Aufhören
In den ersten Wochen nach dem Rauchen aufhören kommt es häufig vor, dass ehemalige Raucher mehr husten müssen. Das scheint paradox. Aber es ist ein gutes Zeichen. Es bedeutet nämlich, dass die Flimmerhärchen ihre Tätigkeit wieder aufnehmen. Sie können jetzt vermehrt Schleim aus den Lungenflügeln in Richtung Kehle transportieren. Dort lösen diese einen Hustenreiz aus. Das Husten befördert den Schleim dann nach draußen befördert. Der Husten unterstützt hier also die Selbstreinigung der Lunge.
Lungenkrebs Risiko
Das Risiko von Lungenkrebs wird zwar leider niemals wieder ganz das Gleiche sein wie vorher. Dennoch lässt die Gefahr, an Lungenkrebs zu erkranken, deutlich nach. Sie sinkt mit der Zeit immer weiter ab. So ist eine Raucherlunge nach 10 Jahren ohne Rauchen bereits wieder eine deutlich weniger Krebs- gefährdet. Denn nach 10 Jahren beträgt ist die Gefahr nur noch halb so groß wie bei Menschen, die nie geraucht haben.
Rauchstopp und COPD
Weniger Sauerstoff
Schäden an Gewebe und Funktion der Lunge hängen direkt mit der Menge der gerauchten Zigaretten zusammen. Auf Jahre entstehen leider auch Schäden, die nicht mehr behoben werden können. Durch die Reizstoffe und Gifte im Rauch sind die Schleimhäute dauerhaft entzündet. Dadurch ändert sich das Gewebe und die Lunge wird weniger elastisch. Der Austausch von Kohlendioxid gegen Sauerstoff geht nicht mehr effektiv von statten. Ein sogenanntes Emphysem entsteht.
COPD Schäden nicht rückgängig zu machen
Diese Erscheinung wird der chronischen Lungenkrankheit COPD zugerechnet. Dabei wird ein Teil der Lungen zerstört. Dieser Lungenbereich steht dann überhaupt nicht mehr zum Atmen zur Verfügung. Die kleinen Lungenbläschen, Alveolen genannt, verlieren ihre Funktion. Man kann diese Veränderung nicht mehr rückgängig machen. Deshalb ist es so wichtig, dass man die Lunge nicht weiter mit Schadstoffen belastet. Der oder die Betroffene darf auf keinen Fall weiterhin rauchen. Auf diese Weise ist es möglich, den Krankheitsverlauf zu stoppen.
Rauchstopp verhindert Schlimmeres
Solche Folgen können in einer Raucherlunge nach 10 Jahren Rauchen häufig festgestellt werden. Je länger geraucht wird, desto stärker werden die Auswirkungen. Betroffene bemerken dies möglicherweise erst nach 20 bis 30 Jahren. Doch dann ist der Schaden schon längst da.
Jede nicht gerauchte Zigarette ist ein gesundheitlicher Gewinn. Daher ist es sinnvoll, den Rauchstopp möglichst frühzeitig umzusetzen. Dieser gibt der Lunge die Gelegenheit, sich in vielerlei Hinsicht zu erholen.