Helfen Ohrstöpsel, wenn du hochsensibel bist?

von Götz Uwe Kreß 

Akustische Ohrstöpsel sind für sensible Menschen Gold wert.

„Und wofür soll das gut sein?“

Markus sah mich voller Unverständnis an.

Wir standen vor dem Seminarhaus und waren dabei, uns zu verabschieden.

Ich hatte gerade angemerkt, dass ich zum Autofahren Ohrstöpsel benutzte.

Das fand Markus sehr seltsam.

Wie erkläre ich es einem „normalen“ Menschen, wenn die Fahrgeräusche im Auto für mich eine Belastung sind? Ich fand das ja selber etwas ungewöhnlich.

Mein Auto war ein älteres Baujahr und die Fahrgeräusche waren laut. Ich hatte festgestellt, dass mich das Fahren längerer Strecken viel weniger stresste, wenn ich Ohrstöpsel benutzte. Dass ich sogar als Hochsensibler körperliche Symptome sehr leicht entwickeln kann, wusste ich damals noch nicht.

Ob das jetzt nur Einbildung oder meiner übergroßen Empfindlichkeit geschuldet war, kann ich heute nicht mehr sagen. Ob es am Fahrzeug liegt oder an meiner inzwischen veränderten Wahrnehmung, weiß ich nicht. Inzwischen brauche ich aber keinen Gehörschutz mehr beim Fahren.

Aber ich brauche Ohrstöpsel bei vielen anderen Gelegenheiten.

Täglich!

Und wofür?

Ich habe einen sehr leichten Schlaf.

Lass eine Nadel fallen- ich wache auf!

Nächtliches Hundebellen kann das wie psychische Folter sein.

Andererseits schlafe ich wegen der frischen, kühlen Luft gern bei offenem Fenster.

Das war früher ein Problem für mich.

Heute schiebe ich mir grundsätzlich Stöpsel in die Ohren, wenn ich zu Bett gehe.

Oder wenn ich am Schreibtisch sitze und arbeiten will.

Und nebenan läuft so ein nerviges Gedudel, weil jemand irgendwas mit dem Handy anhört.

Da geht meine Konzentration flöten.

Stöpsel in die Ohren, und ich bin erlöst! Eine wunderbare Erfindung, diese Dinger.

Wie kann man so empfindlich sein?

Hochsensible hören ohne Filter

Hoch sensible Menschen reagieren oft viel, viel stärker auf Geräusche als andere. Nicht nur auf Maschinenlärm, sondern auch auf leisere Geräusche, auf Stimmen, auf Summen oder Piepsen.

„Das strömt alles ungefiltert auf mich ein!“ beschrieb das neulich einer meiner Klienten und machte dabei ein weit ausholende Geste mit dem Arm. 

Wir können diese Reize nicht einfach ausblenden, wie andere Menschen. Die Reizverarbeitung funktioniert bei hochsensiblen Menschen anders.

Und wenn die Sinneswahrnehmung erstmal „drin“ ist, dann macht das Gehirn ja auch etwas damit. Es beschäftigt einen nervlich, gedanklich oder emotional.

Es hat allerdings eine ganze Zeit gebraucht, bis ich für mich auf diese simple Lösung gekommen bin.

Meine Erfahrungen mit Ohrstöpseln

Ich kann mich noch erinnern, wie ich damals diese Pfropfen aus Wachs und Watte ausprobiert habe. Ich kam allerdings überhaupt nicht mit ihnen zurecht.

Dann fand ich die Schaumstoffstöpsel. Damit konnte ich mich anfreunden.

Nach einiger Zeit wurde von den Herstellern auch noch die Schaumstoffformel verbessert. Wenn du die neueren Stöpsel zusammendrückst, halten sie für kurze Zeit die Form und gehen nur langsam wieder auf ihre Originalgröße zurück.

Dadurch lassen sie sich leichter in den Gehörgang einführen, passen sich besser an deine Anatomie an und schließen akustisch besser.

Kann sein, dass es sich bei den allerersten Versuchen kurzzeitig etwas unangenehm anfühlt. Aber das vergeht schnell und man gewöhnt sich dran.

Sie sind wiederverwendbar und man kann sie sogar reinigen. Auch wenn sie nur ein paar Cent kosten, ich bin für Nachhaltigkeit.

Bei der Verwendung bleibt immer etwas Ohrsekret auf der Oberfläche zurück. Wenn du sie nicht gleich wegwerfen willst: Einfach mit etwas Seifenwasser ausdrücken und gut trocknen lassen.

Welche Ohrstöpsel für hochsensible Menschen?

Ich kaufe meine Ohrstöpsel in der Drogerie, die Eigenmarke.

Ich habe auch teuren Gehörschutz aus Silikon ausprobiert. Die fand ich aber für meine Zwecke ungeeignet.

Es gibt viele verschiedene Lärmstopp Produkte, die meistens erheblich mehr kosten. Mag sein, dass sie für manche Zwecke besser geeignet sind.

Du findest

  • Wachs mit Watte. Ganz klassisch, die gibt es schon "ewig". Leicht erwärmt lassen sie sich beliebig formen und anpassen.
  • Schaumstoff-Ohrstöpsel. Wenn man hochsensibel ist, meine absolute Empfehlung. Vielseitig und preiswert.
  • Silikonpfropfen mit rundem Schirm sowie mit zwei oder mit drei Lamellen. Da ist es wichtig, dass Größe und Passform stimmen. (Ich habe für mich keinen Vorteil gegenüber Ohrstöpseln aus Schaumstoff festgestellt. Ich fand sie aber unangenehm zu tragen.)
  • Kapselgehörschutz: Sehen aus wie Kopfhörer und gehören zur Sicherheitsausrüstung bei der Arbeit an Maschinen oder unter anderen schwierigen Bedingungen, um Hörschäden zu vermeiden.
  • Noise-Cancelling-Kopfhörer: Ich besitze zwar welche, aber ich benutze sie nicht. Ich selber komme irgendwie nicht damit zurecht und merke keinen Unterschied, ob sie gerade aktiv sind oder nicht. Aber ich weiß, dass andere sehr gute Erfahrungen mit ihnen gemacht haben. Also am besten mal selber ausprobieren!

Man kann sich auch einen individuellen Gehörschutz vom Hörakustiker anfertigen lassen.

Darüber hinaus gibt es noch verschiedene Spezialanfertigungen, zum Beispiel Hifi- Gehörschutz mit Durchlässigkeit für bestimmte Frequenzbereiche.

Weitere Varianten sind für spezielle Anwendungsbereiche, es gibt Ohrstöpsel mit Wasserschutz zum Schwimmen und welche zum Windschutz. 

Fazit

Ich bin mit meiner Lösung zufrieden: Der einfache und billige Gehörschutz aus Schaumstoff.

Ohrstöpsel sind für meine sensible Wahrnehmung eine große Erleichterung in der Nacht und auch am Tag.

Ich trage immer welche bei mir, wenn ich unterwegs bin.


Welche Erfahrungen hast du mit Geräuschschutz gemacht?

Schreib es in die Kommentare!

Dein Uwe


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